Fünfter Stadtspaziergang des Kulturvereins (23. 09. 2020)
Zum mittlerweile fünften Stadtspaziergang des Kulturvereins in Wusterhausen trafen sich am 23. September 2020 - einem schönen Spätsommerabend - 36 Wusterhausener und Gäste. Nicht nur das Wetter war anders als beim vorangegangenen Stadtspaziergang (an dem es eher ungemütlich war und etwas regnete), sondern wegen Corona herrschte Maskenpflicht. Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Im Mittelpunkt standen wieder Geschichten rund um die einzelnen Häuser - was in ihnen früher geschah und was in Zukunft vorgesehen ist -, akribisch zusammengetragen von Mitgliedern des Kulturvereins und ergänzt um Anmerkungen der Anwohner und Eigentümer..
Neu war beispielsweise die Information, dass im „Novel“-Hotel an der Ecke Bahnhofstraße, einem nach dem Stadtbrand von 1758 entstandenen Gebäude, das als Gasthaus und Herberge fungiert, neun neue Zimmer entstehen sollen. Um diese Kapazitätserweiterung zu erreichen, wird der bestehende Saal im Obergeschoß „ geopfert“. Bei dieser Information erinnerten sich die Wusterhausener an die kleinen “Geschichten“, die den Charme der Stadtspaziergänge ausmachen: Herr Lehmann schilderte, wie seine Gärtnerei den Saal für Bälle und andere Feste ausschmückte, was man sich augenblicklich ausmalen konnte. Und es fehlte auch nicht die Geschichte, dass die Damentoiletten sich unmittelbar in Saalnähe befanden, die Herrentoiletten aber unten. Auf dem Weg dorthin befand sich der Tresen, an dem die Herren nur schwer vorbeikamen. Das wiederum führte zu Unmut bei den wartenden Damen im Saal. Wenn jetzt der Saal auch zu Gästezimmern umfunktioniert wird - diese kleinen Geschichten werden bestimmt weiterhin erzählt werden und die Zuhörer amüsieren.
Auch Geschichten der weiteren besichtigten Häuser wurden interessiert und amüsiert zur Kenntnis genommen, u.a. die Geschichte der ‚Uthemänner’, die ab 1680 in der Prignitz ansässig sind oder die „Zigarrenmacherei“, die 1876 eröffnet und bis 1949 betrieben wurde. Die Fleischerei Ribbe hingegen besteht an historischem Ort, mittlerweile in der fünften Generation.